Bezahlbare Pflege für alle ermöglichen
Bezahlbare Pflege für alle ermöglichen
Bei der Kreisverbandskonferenz des VdK Nürtingen sprach VdK-Landeschef Roland Sing über das Thema Pflege
Bei der Kreisverbandskonferenz des VdK-Kreisverbandes Nürtingen forderte VdK-Landeschef Roland Sing, dass sich das Land wieder für die Investitionskosten der Pflegeheime verantworten sollte. Bisher wurden 75 000 Unterschriften für die VdK-Aktion „Pflege macht arm“ gesammelt.
WOLFSCHLUGEN (ma). Bei der vor Kurzem abgehaltenen Kreisverbandskonferenz des VdK-Kreisverbands Nürtingen in den „Hexenbannerstuben“ konnte der KV-Vorsitzende Klaus Maschek neben zahlreichen Delegierten aus den Ortsverbänden auch Bürgermeister Matthias Ruckh, die Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich (CDU), Dr. Nils Schmid (SPD) und Matthias Gastel (Grüne), die Sozialdezernentin Katharina Kiewel (Landkreis Esslingen), den VdK-Landesverbandsvorsitzenden Roland Sing sowie den Kreisverbandsvorsitzenden des Nachbarkreisverbands Esslingen, Wolfgang Latendorf, begrüßen.
Sozialdezernentin Katharina Kiewel wies darauf hin, dass der soziale Bereich ein wesentlicher und bedeutender Faktor im Landkreis sei. So gebe die demografische Entwicklung durchaus Anlass zur Sorge. Ebenso sei die Versorgung der älteren Bevölkerung ein wichtiges Anliegen. Das Bundes-Teilhabe-Gesetz befinde sich zurzeit in der Umsetzung. Das Thema Alter und Pflege sowie die Vermeidung von Altersarmut und Sicherstellung der Pflege erfahre hohen Stellenwert. Kiewel wies jedoch auch darauf hin, dass die bestehende Regel „Ambulante vor stationärer Pflege“ immer schwerer umsetzbar sein werde.
VdK-Landeschef Roland Sing wies anfangs gleich darauf hin, dass die Entscheidungen, betreffend die Rente bis zum Jahr 2025, getroffen seien. Entscheidend sei jedoch, wie es insbesondere für die jüngeren Menschen später aussehen werde. Hier sehe er auf den Sozialverband bedeutenden Handlungsbedarf zukommen.
Pflegebedürftigen Menschen den Gang zum Sozialamt ersparen
Auf das Thema Pflege eingehend, sprach Sing die zurzeit laufende Aktion des VdK-Landesverbands Baden-Württemberg „Pflege macht arm“ an. Hier gehe es vor allem darum, die Pflege bezahlbar zu machen und den pflegebedürftigen Menschen den Gang zum Sozialamt zu ersparen. Die Pflegeversicherung sei mit dem Ziel eingeführt worden, niemanden im Alter wegen Pflegebedürftigkeit zum Sozialfall werden zu lassen.
Der Sozialverband fordere deshalb, dass sich das Land wieder für die Investitionskosten der Pflegeheime verantwortlich fühle. Die Investitionskosten würden einen erheblichen Anteil der Gesamt-Pflegekosten ausmachen. Durchschnittlich würden diese in Baden-Württemberg circa 500 Euro monatlich betragen. Das Land habe sich im Jahr 2010 aus der öffentlichen Förderung stationärer Pflegeheime verabschiedet. Bis jetzt seien 75 000 Unterschriften für die Unterstützung Aktion „Pflege macht arm“ geleistet worden.
Dass eine Reform des Medizinischen Dienstes angegangen wurde, bezeichnete der VdK-Landeschef als einen Schritt in die richtige Richtung, gehe aber seiner Meinung nach an den Bürgern vorbei, da eine notwendige Aufklärung durch die Politik fehle.
Kreisverbandsvorsitzender Klaus Maschek gab einen Abriss über die Arbeit des Kreisverbands. Er wies außerdem darauf hin, dass der VdK-Rechtsschutz im vergangenen Jahr allein in Baden-Württemberg über 11 600 Verfahren abgewickelt und circa 10,5 Millionen Euro an Nachzahlungen für die Mitglieder erstritten habe. Dies sei ein eindeutiger Beweis dafür, dass der VdK nicht nur die sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder vertrete, sondern auch den Menschen in vielen Lebenslagen, vor allem in sozialrechtlichen Angelegenheiten helfe.
Der Kassenbericht von Kassierer Hans Scharpf weist eine fundierte Kassenlage aus. Die Ordnungsmäßigkeit der Kassen- und Buchführung wurde bestätigt. Bei einer anstehenden Nachwahl wurde Kornelia Müller zur Beisitzerin im Kreisverbandsvorstand gewählt. Sie nimmt außerdem die Funktion der stellvertretenden Frauenvertreterin wahr.
Die Kreisverbands-Frauenbeauftragte Antje Maskos erhielt für ihre nunmehr zehnjährige Tätigkeit in diesem Amt und lange Jahre engagierter Arbeit im Ortsverbandsvorstand Weilheim die Landesverdienstehrennadel des Landesverbands Baden-Württemberg in Gold überreicht. Beisitzer Jürgen Wanke wurde zum stellvertretenden Verbandsobmann der Behinderten und Schwerbehinderten berufen.
