„Corona wird auch das Jahr 2021 prägen“
„Corona wird auch das Jahr 2021 prägen“
Bundestagsabgeordnete der Wahlkreise Nürtingen und Esslingen blicken in ihren Grußworten zum Jahreswechsel nicht nur zurück
Die Corona-Pandemie hat im heute zu Ende gehenden Jahr 2020 den Alltag der Menschen weltweit verändert. Auch in der Politik dominierte das Virus das Geschehen und die Aktivitäten. Wie wird es 2021 weitergehen? Welche Erwartungen verbinden die Bundestagsabgeordneten im Landkreis Esslingen mit dem neuen Jahr, das zudem ein Wahljahr ist?
(red) Seit 2002 vertritt Michael Hennrich (CDU) den Wahlkreis Nürtingen im Deutschen Bundestag. Seine Nominierung im Sommer in Filderstadt war eine klare Sache. Hennrich, der Mitte Januar seinen 56. Geburtstag feiert, ist Mitglied im Ausschuss für Gesundheit als Berichterstatter für den Bereich Arzneimittelversorgung und Apotheken und Obmann im Gesundheitsausschuss. Michael Hennrich schreibt zum Jahreswechsel: „Mit der Impfstoffzulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde am 21. Dezember verknüpft sich die Hoffnung auf einen umfassenden Schutz der Bevölkerung und ein baldiges Ende der Pandemie. Trotzdem wird die Coronakrise noch das Jahr 2021 prägen. Wir sollten unseren Blick aber auch auf die wirtschaftliche und konjunkturelle Entwicklung richten. Wir stehen vor weitreichenden Veränderungen: Die Digitalisierung hat infolge der Pandemie einen Antriebsschub bekommen, die Automobilindustrie mit dem eingeläuteten technologischen Wandel den Umbau ihres Industriezweiges forciert und im Maschinenbau eröffnen sich beim Klimaschutz und mit der Wasserstofftechnologie neue Geschäftsfelder. Auch das Gesundheitswesen kann ein Wachstumsmotor sein. Die Politik ist aufgefordert, diese Veränderungen zu unterstützen und gleichzeitig die soziale Balance zu wahren: gute Arbeitsplätze und faire Löhne sowie Hilfe für diejenigen, die es nötig haben. Das zeichnet die soziale Marktwirtschaft aus. Die Landtagswahl am 14. März und die Bundestagswahl am 26. September bieten eine gute Gelegenheit, die Programme der Parteien entsprechend auf den Prüfstand zu stellen.“
Dr. Nils Schmid (47) ist seit 2017 Mitglied im Deutschen Bundestag. Der SPD-Abgeordnete des Wahlkreises Nürtingen schreibt: „Das erste Mal in diesem Jahrtausend sind wir mit einer globalen Epidemie konfrontiert. Corona hat uns einiges abverlangt und wird uns auch im kommenden Jahr vor Herausforderungen stellen. Mein Dank gilt allen, die mit ihrer Arbeit besonders für die Gesundheit der Menschen und das Funktionieren der Gesellschaft sorgen, ebenso allen Bürgerinnen und Bürgern, die mit solidarischem Verhalten Mitmenschen schützen. Ein zweiter Lockdown wurde leider notwendig, trotzdem konnten wir die Krise in Deutschland bis jetzt abmildern. Weltweit ist das eher die Ausnahme und nicht die Regel. Die Wichtigkeit eines starken und stabilen Sozialstaats hat sich in diesen Zeiten bewiesen. Und dennoch müssen wir in vielen Dingen besser werden. Nicht der Status quo vor Corona sollte unser Ziel sein. Nutzen wir die Chance, unser Gemeinwesen und unseren Staat besser aus der Krise erstehen zu lassen! Moderner, digitaler und gerechter.“
Matthias Gastel, der am zweiten Weihnachtsfeiertag seinen 50. Geburtstag feierte, ist Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen und seit 2013 Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Nürtingen. In seinem Grußwort schreibt er: „Das Jahr 2020 war für niemanden von uns einfach. Die Pandemie erforderte vielfach Verzicht auf Gewohntes und Improvisation in nahezu allen Bereichen. Die Politik räumte der Gesundheit der Menschen zu Recht einen hohen Stellenwert ein und erfuhr hierfür eine breite gesellschaftliche Unterstützung. Viele zu treffende Entscheidungen waren dennoch nicht einfach. Man muss immer über den richtigen Weg und die Angemessenheit der Maßnahmen streiten. Ich erwarte, dass dies respektvoll geschieht und nicht in Beleidigungen ausartet – und auch nicht im Nichthandeln endet, wo Taten gefordert sind. Ich wünsche mir, dass wir gesund und mit etwas Optimismus in ein neues Jahr starten können. Wir werden die Coronakrise gemeinsam überwinden. Gastronomie und Facheinzelhandel, die wir für lebendige Innenstädte unbedingt brauchen, werden mit den staatlichen Hilfen die schwierigen Zeiten hoffentlich möglichst zahlreich durchstehen. Was ich mir auch wünsche ist, dass wir uns endlich ernsthaft der Klimakrise zuwenden. Sie ist eine der herausforderndsten Zukunftsfragen unserer einen Welt überhaupt.“
Als überzeugte Europäerin bezeichnet sich Renata Alt. Die Diplom-Chemieingenieurin ist seit 2017 für die FDP im Wahlkreis Nürtingen Mitglied im Deutschen Bundestag. Alt lebt in Kirchheim und ist 55 Jahre alt. Sie schreibt: „Die Sorgen der vergangenen Monate haben uns allen viel abverlangt. Vor uns stehen Herausforderungen, die wir nur durch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung bewältigen können. Große Hoffnung setze ich in einen wirksamen Corona-Impfstoff, um uns eine baldige Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen und die Belastung kommender Generationen durch weitere Schulden zu vermeiden. Die Digitalisierung aller Bereiche muss Priorität haben. Auch unsere Wirtschaft und Arbeitsplätze sind von guten internationalen Beziehungen abhängig. Im Umgang mit China, Russland, Iran und der Türkei ist höchste Diplomatie gefragt. Deutschland muss einen größeren Beitrag zu Frieden und Stabilität weltweit leisten. Mit Joe Biden als neuem US-Präsidenten können wir optimistisch sein, mit den USA wieder einen verlässlichen Partner an unserer Seite zu haben.“
Seit 2002 vertritt der CDU-Politiker Markus Grübel (61) den Wahlkreis Esslingen im Bundestag. Im Sommer bei der Nominierung setzte sich der Notar gegen den Esslinger Youngster Timm Hauser durch. Grübel ist seit 2018 Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit. Markus Grübel schreibt in seinem Grußwort zum Jahreswechsel: „Das Jahr 2020 hat uns allen sehr viel abverlangt und wir mussten auf vieles verzichten. In der aktuellen Krise lernen wir die kleinen positiven Dinge mehr zu schätzen. In der Krise liegt aber auch die Chance, dass wir Dinge neu denken, Prioritäten neu setzen und unsere Beziehungen überprüfen. Gott sei Dank gibt es die Post, das Telefon und das Internet, mit denen wir Corona ein Schnippchen schlagen können und trotz Abstand verbunden bleiben. Gerade die neuen Medien wurden durch die Corona-Krise zu einem Geschenk der Moderne. Die soziale Isolation wäre ohne digitale Vernetzung kaum auszuhalten. Ich wünsche uns für das kommende Jahr, dass mit einem flächendeckenden Impfschutz wieder Normalität in unseren Alltag einkehrt. Es bedarf dann aber auch harter Anstrengungen, wieder das Vor-Corona-Niveau zu erreichen, insbesondere für die durch Corona besonders betroffenen Branchen. ,Fürchtet euch nicht‘ ruft uns der Engel zu. Dem schließe ich mich an. Mit Disziplin, Gemeinsinn, Fleiß und Kreativität meistern wir auch diese Krise.“
Alle Abgeordneten wünschen den Menschen in ihrem Wahlkreis Gesundheit, Zuversicht und einen guten Start in das neue Jahr 2021.