Protest zeigt Wirkung – Corona-Prämie für Krankenpfleger beschlossen

Bundestagsabgeordneter Michael Hennrich begrüßt Einigung der Gesundheitspartner

 

Als die Corona-Pandemie im März auch auf Deutschland übergriff, musste in den Krankenhäusern schnell gehandelt werden. Mit an vorderster Stelle standen damals viele Pflegekräfte in den Kliniken- gerade hier in der Region. Zu einem Zeitpunkt als das Virus noch kaum erforscht war, versorgten sie schwer Betroffene rund um die Uhr und riskierten dabei nicht zuletzt auch die eigene Gesundheit. Esslingen zählte deutschlandweit als am drittstärksten betroffener Landkreis. Insgesamt versorgte man in der Hochphase im Frühjahr mehr als eintausend Patienten mit Covid-Erkrankung sowie unklare Verdachtsfälle. Für diesen Einsatz soll es jetzt einen Bonus aus den Mitteln des Gesundheitsfonds mit einem Gesamtvolumen von 100 Mio. Euro geben. Zusätzlich aufstocken sollen diesen die Bundesländer.

Der heimische Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitiker Michael Hennrich begrüßt die Einigung der Gesundheitspartner: „In der akuten Notsituation haben sich die Pflegekräfte ohne Wenn und Aber um ihre Patienten gekümmert. Ich war in ständigem Kontakt mit den Kliniken vor Ort und habe in vielen Gesprächen einen umfassenden Eindruck von der schwierigen Arbeit erhalten. Deshalb habe ich die Forderung nach Gleichbehandlung mit der Altenpflege dort unterstützt, wo Pflegekräfte in Krankenhäusern besonders gefordert waren. Umso mehr freue ich mich, dass die Prämie jetzt kommt.“

Hennrich machte deutlich, dass die Krankenhäuser in der Krise sehr unterschiedlich gefordert waren. Während das Personal in den medius KLINIKEN für Wochen am Rande der Belastungsgrenze war, gab es andere Krankenhäuser, die Kurzarbeit anmelden mussten. Deshalb habe man sich auch schwer getan, das gesetzlich zu vernünftig zu regeln. „Die Krankenkassen haben jetzt mit den Krankenhäusern einen vernünftigen Kompromiss vereinbart“, so Hennrich.

Hintergrund der Entscheidung war nicht zuletzt die bereits ergangene Prämie für Bedienstete in der Altenpflege. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte mit Unterstützung von CDU-Bundestagsabgeordneten den GKV-Spitzenverband und die Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) aufgefordert, ein eigenes Bonus-Konzept für Krankenpfleger auszuarbeiten. Wie hoch der Zuschlag ausfällt, richtet sich nach der tatsächlichen Belastung, unter der die Pflegekräfte standen. Hennrich fordert das Land Baden-Württemberg auf, wie in der Altenpflege auch, die Prämien mit je 500 Euro mitzufinanzieren.

Sehr erfreut zeigt sich auch der Geschäftsführer der medius KLINIKEN im Landkreis Esslingen, Thomas A. Kräh: „Wir zählten am Beginn der Pandemie zu den am stärksten betroffenen Gebieten in Deutschland. In dieser Situation haben rund 800 unserer Mitarbeiter in den medius KLINIKEN gemeinsam die Herausforderungen zur Versorgung der Patienten angenommen. Dabei haben über 400 Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege alles gegeben, um Corona-Patienten zu heilen. Für sie war das eine prägende Zeit, sie haben diesen Bonus mehr als verdient und ich freue mich, dass die Politik wie versprochen liefert und den Partnern der Selbstverwaltung die Möglichkeit einräumt, eine Anerkennungsprämie zu leisten.“

 

Gesundheitsminister Jens Spahn hat bereits signalisiert, das Papier in der Form anzunehmen. Die Verteilung der Corona-Prämie auf die verschiedenen Krankenhäuser soll anschließend anhand von objektiven Kriterien zielgenau nach tatsächlicher Belastung an Covid-Fällen und Umfang des betroffenen Pflegepersonals ausgestaltet werden. Die Berechnung übernimmt das unabhängige InEK-Institut. Kriterium für einen Anspruch ist die „Pflege am Bett“. Die Auswahl der konkreten Pflegekräfte und Festlegung der individuellen Prämienhöhe für die Pflegekraft verbleibt bei den Krankenhausträgern in Abstimmung mit der Mitarbeitervertretung. In begründeten Ausnahmefällen kann die Prämie auch an weitere Personen, etwa in der Notaufnahme, gezahlt werden. Die maximale Gesamthöhe der Corona-Prämie beträgt bis zu 1.000 Euro pro Pflegevollkraft.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/pflegebonus.html