Nürtinger Zeitung

Wohnmobil-Stellplätze sind beschlossen

Wohnmobil-Stellplätze sind beschlossen

05.10.2018, —

Für Beuren wird eine Gestaltungssatzung und ein Entwicklungskonzept erstellt – Zuspruch für Kleinschwimmhalle im Bundestag

In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Beuren die Entwicklung des Wohnmobil-Stellplatzes mit dem Baubeschluss weiter vorangetrieben. Außerdem beschloss er die Erstellung einer Gestaltungssatzung für die Gemeinde und die Erstellung eines Entwicklungskonzeptes für das Areal Tiefenbachstraße/Rathausstraße.

BEUREN (ab). In der Bürgerfragestunde wurde bezüglich des Wohnmobil-Stellplatzes die Frage gestellt, ob eine Nachtruhezeit sowie eine Schrankenschließungszeit vorgesehen seien. Bürgermeister Daniel Gluiber teilte dazu mit, dass zwischen 22 und 7 Uhr die gesetzliche Nachtruhe gelte. Es werde eine Regelung geben und die Verwaltung werde prüfen, ob man eine Schrankenschließungszeit definiere.

Die Gemeinde Beuren ist seit 1989 mit Gebieten in der Ortsmitte im Landessanierungsprogramm. Aktuell wird der dritte Abschnitt des Sanierungsgebiets „Ortskern III“ realisiert. Das aktuelle Sanierungsgebiet hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2022. Grundlage für die im Sanierungsgebiet förderfähigen Sanierungsmaßnahmen ist die im Jahr 2002 herausgegebene Baufibel für den Ortskern. Innerhalb des Gebiets hat die Gemeinde Einfluss auf Sanierungsmaßnahmen, sofern Fördergelder aus Sanierungsmitteln beantragt werden. Mit der Erstellung einer Gestaltungssatzung hat man eine örtliche Bauvorschrift mit Rechtscharakter, ähnlich wie bei einem Bebauungsplan, sagte Dr. Sperle von der STEG Stadtentwicklung Stuttgart. Der Beurener Ortskern ist mit über 70 Baudenkmälern, teilweise aus dem 14. Jahrhundert, von besonderer Bedeutung.

Der Gemeinderat stimmte der Erarbeitung einer Gestaltungssatzung in Zusammenarbeit mit der STEG zu, welche auch das Sanierungsgebiet betreut. Zudem ist eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant.

Im Mai hatte der Gemeinderat über die Entwicklung des Areals zwischen der Tiefenbachstraße und der Rathausstraße beraten. Es soll nun zeitnah mit der Entwicklung des Gebietes begonnen werden, teilte Gluiber mit. Damit dies zielführend gelingt, wurde vom Gemeinderat die Erstellung eines Entwicklungskonzepts für das Areal durch das Fachplanungsbüro STEG beschlossen.

Die groben Ziele für das Areal seien die Unterbringung eines Lebensmittelmarktes, Parkmöglichkeiten für den Ortskern, Schaffung von Wohnraum und Praxisräumen und die Untersuchung, wie es mit dem Gebäude Rathausstraße 1 weitergehen könnte.

Um den Wohnmobil-Stellplatz westlich der Parkplätze der Panorama-Therme realisieren zu können, ist zum einen die Änderung des Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Neuffen sowie die Aufstellung eines Bebauungsplans notwendig. Der Gemeinderat stimmte der vierten Änderung des Flächennutzungsplans 2005 zu. Der endgültige Beschluss werde durch den gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Neuffen gefasst, teilte der Bürgermeister mit. Dem Bebauungsplan liegt eine Konzeption des Büros Hink Landschaftsarchitektur zugrunde. Diese sieht die Erstellung von 64 Stellplätzen vor. Die Stellplätze können durch Erschließungswege im Einbahnverkehr angefahren werden. Die Eingrünung erfolgt durch Hecken und Streuobstbäume. Zur Einpassung des Platzes in die bestehende Topografie sind im südlichen Bereich Abgrabungen bis zu 0,8 Meter vorgesehen. Im nördlichen Bereich soll das Gelände aufgefüllt werden. Bürgermeister Gluiber erläuterte, dass derzeit Prüfungen zur immissionsschutzrechtlichen Verträglichkeit stattfinden sowie ein Umweltbericht und eine Eingriffs/Ausgleichsbilanzierung durch das Büro Tier- und Landschaftsökologie Deuschle erstellt werden. Außerdem werde noch eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung erstellt.

Der Gemeinderat beschloss die Billigung des Vorentwurfs des Bebauungsplanes und der örtlichen Bauvorschriften „Wohnmobil-Stellplatz“. Er beschloss zudem die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit in Form einer Planauslegung.

Gemeinderäte ärgern sich über Mehrkosten für künftigen Stellplatz

Es werden indes weitere Kostensteigerungen erwartet. Diese ergeben sich durch die Aufnahme sämtlicher Honorarkosten der Planer und Architekten, die Konkretisierung der Kosten für das Sanitärgebäude sowie weitere Kosten im Elektrobereich. Die Gemeinderäte zeigten sich verärgert über die vom Planungsbüro bisher nicht berücksichtigten Kosten. Der Wohnmobil-Stellplatz sei trotz der Gesamtkosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro immer noch wirtschaftlich, sagte Gluiber. Der Gemeinderat beschloss den Bau der Wohnmobil-Stellplätze und beauftragte die Verwaltung, für den Wohnmobil-Stellplatz einen Förderantrag zu stellen.

Der Umbau der Gastronomie an der Panorama-Therme ist gestartet. Um bei der Ausstattung bereits die Wünsche eines Gastronomen berücksichtigen zu können, hat der Gemeinderat die Firma GEM in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung beauftragt, die Verpachtung des Restaurants im Erdgeschoss der Therme neu auszuschreiben.

Nach der erneuten Schadstoffuntersuchung durch das Institut für Hydrogeologie, Umweltgeologie und Baugrunduntersuchungen (BWU) aus Kirchheim wurde festgestellt, dass der aufgefüllte Aushubbereich im Baufeld stärker belastet ist als bisher angenommen. Der Gemeinderat erteilte sein Einverständnis zu den Mehrkosten, welche für die Entsorgung gemäß der höher eingestuften Deponieklasse entstehen werden.

Der Zuschussantrag für ein Fahrzeug der Malteser wurde vom Gemeinderat auf eine kommende Sitzung vertagt.

Der Vergabe der Tief- und Leitungsbauarbeiten für den Kanalanschluss für das Flurstück 63/2 in Balzholz an die Firma Wurster, Grafenberg, zum Angebotspreis von brutto 15 369,17 Euro stimmte das Gremium zu.

Zustimmung gab es auch für den Antrag auf Genehmigung eines regelmäßigen Kartenspieleabends im Bürgerforum des Rathauses des CDU-Gemeinschaftsverbandes Neuffener Tal. Gemeinderätin Jathe betonte, dass der Spieleabend parteiunabhängig sei und Interessierte eingeladen seien. Er soll jeweils am ersten Dienstag im Monat um 18.30 Uhr stattfinden.

Bürgermeister Gluiber teilte mit, dass die Bundestags-Mitglieder Renata Alt und Michael Hennrich beim zuständigen Bundesminister Horst Seehofer um die Unterstützung der Bewerbung um Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ für die Sanierung der Kleinschwimmhalle gebeten haben.

Holzwürmer im Dachgebälk des Rathauses Balzholz

Gluiber erklärte außerdem, dass zum sogenannten Wintern des Tobelweihers ein Wasserrechtsverfahren notwendig sei. Beim Wintern wird das Wasser aus dem Weiher abgelassen und der vorhandene Schlamm trocknet und fällt zusammen. Im Vorfeld zum Wasserrechtsverfahren seien Wasseruntersuchungen und Untersuchungen zur Wassertiefe anzustellen.

Holzwürmer sind derzeit im Dachgebälk des Rathauses Balzholz aktiv. Im November werde ein Bauschadensgutachter vor Ort sein. Es seien deutliche Spuren sichtbar. Die zuletzt beschlossenen Elektroarbeiten würden so lange zurückgestellt.

Daniel Gluiber verwies abschließend noch auf die am heutigen Freitag, 5. Oktober, um 19 Uhr im Bürgerforum des Rathauses Beuren stattfindende Lesung des Buches „Helle Tage, helle Nächte“ von Hiltrud Baier. Der Roman handle von Beuren und von Lappland.