40 Jahre und kein bisschen leise
40 Jahre und kein bisschen leise
Das neue Halbjahresprogramm des Evangelischen Bildungswerks im Landkreis Esslingen liegt vor
Für sein neues Halbjahresprogramm hat das Evangelische Bildungswerk im Landkreis Esslingen Referenten bis aus Wien, Lausanne und Marburg gewonnen. Auch 40 Jahre nach seiner Gründung schreckt das Bildungswerk nicht vor kontroversen Themen zurück.
(pm) Was tun, wenn eine Demokratie mit einem selbstverliebten Größenwahnsinnigen nicht fertigwird? Über diese Frage und den amerikanischen Präsidenten Donald Trump hat SPD-Urgestein Erhard Eppler ein Buch geschrieben. Mit dieser Frage wird er sich auch am 4. Oktober um 19.30 Uhr in Esslingen bei „Klartext im Blarer“ beschäftigen. Er tut es gemeinsam mit dem Prälaten i. R. Paul Dieterich.
Ebenfalls gleich zwei Referenten mit noch mehr vielseitigen Kompetenzen hat am 31. Oktober die „Nürtinger Reihe“ zu bieten: Beate und Olaf Hofmann sind zugleich Pädagogen, Rauszeit-Experten und Coaches mit Schwerpunkt Selbstführung und Stressprävention. Um 19.30 Uhr geht es in der Stadtkirche St. Laurentius unter dem Motto „Einfach raus . . .“ um die innere Stärke, um mit Belastungen, Stress und November-Blues umzugehen.
Der Schweizer Theologe und vielfache Buchautor Pierre Stutz spricht in der „Kirchheimer Reihe“ am 10. Oktober um 19.30 Uhr in der evangelischen Martinskirche über die spirituelle Botschaft von Ärger, Zorn und Wut. Unter dem Motto „Lass dich nicht im Stich“ lädt er in sieben Schritten dazu ein, die Kraft der Aggression positiv für einen alltäglichen Friedensweg zu nutzen.
Um das „Brave-Tochter-Syndrom“ geht es am 12. November um 15 Uhr im Nürtinger Stephanushaus. Die Theologin und Diplompädagogin Beate Scherrmann-Gerstetter aus Schwäbisch Hall fragt, wie sich Frauen daraus befreien können.
Kapitalismus-Kritik auch aus der Sicht der Kirche
Woraus viele Ältere Befreiung brauchen, ist die Einsamkeit. Deshalb geht es beim „Forum am Nachmittag“ am 13. Oktober um 15 Uhr in der evangelischen Petruskirche in Filderstadt-Bernhausen um Besuchsdienste. Wie eine längerfristige Begleitung von Hochbetagten aussehen kann, dafür gibt es Beispiele.
Was passiert, wenn Schulen, Straßen, Wasser und Gesundheit privatisiert werden? Was können Bürger gegen den Ausverkauf des „Tafelsilbers“ tun? Darum geht es am 27. September um 19 Uhr bei den Globalisierungskritischen Gesprächen auf den Fildern im Clara-Zetkin-Haus in Stuttgart-Sillenbuch.
Ebenfalls in dieser Reihe spricht am 23. Oktober um 19 Uhr im Bürgerhaus Ruit der Wiener Professor Ulrich Brand über die „Ausbeutung von Mensch und Natur im Globalen Kapitalismus“. Und nochmals um Kapitalismus und die Ablehnung dessen Geistes und Menschenbilds durch die Kirchen geht es am 6. November um 19.30 Uhr im Kulturzentrum Dieselstraße in Esslingen. Es spricht Professor Dr. Franz Segbers von der Universität Marburg.
Im ökumenischen Gemeindehaus K2O in Oberensingen beginnt am 9. Oktober um 19.30 Uhr eine Friedensreihe. An vier Dienstagen gibt es einen Spielfilm zu und Texte von Martin Luther King, eine Auseinandersetzung mit der Bergpredigt Jesu und eine Einführung in die gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Bertram Rosenberg. Am 14. Oktober ab 10 Uhr führt eine Friedenswanderung von Köngen nach Denkendorf. Jahrzehntelang hat sich Ulrich Chaussy mit Rudi Dutschke beschäftigt und eine Biographie des Revoluzzers und gläubigen Christen vorgelegt.
Aus dieser liest er am 16. Oktober um 19.30 Uhr in der Buchhandlung im Roten Haus in Nürtingen. Bei der Begegnungstagung „Kirche und Gewerkschaft“ von 16. bis 17. November in Mühlhausen im Täle geht es diesmal um den Wandel von Mobilität und Arbeitswelt.
Teils überrascht die weite Anreise, teils das Thema eines Referenten. So spricht der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich am 13. November bei „Bizeps & Bibel“ über „Die Bekehrung des Saulus“. Die Männerreihe beginnt am 9. Oktober, ab dann heißt es jeden Dienstag im evangelischen Laurentius-Gemeindehaus in Nürtingen ab 7.30 Uhr „Bizeps“ und ab 8.10 Uhr „Bibel“. Ebenfalls ab 9. Oktober um 9.30 Uhr wird am selben Ort die Reihe „Monumentale Texte des Alten Testaments“ mit Pfarrer Dr. Werner Grimm fortgesetzt. Bei der Lektüre lernen die Teilnehmer Grundbegriffe des biblischen Hebräisch, es gibt noch wenige freie Plätze.
Und nochmals das Thema Judentum: Am 28. Oktober um 14 Uhr bieten das Evangelische Bildungswerk und die Volkshochschule Esslingen einen Streifzug durch das jüdische Esslingen an. Neu ist die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht am 9. November in der Kirchheimer Martinskirche, sie beginnt um 19.30 Uhr und wird nun gemeinsam mit der Stadt Kirchheim jedes Jahr abgehalten.
Wer gerne singt, und sei es sonst nur unter der Dusche, ist am 4. November ab 19 Uhr zum Offenen Singen ins Blarer-Gemeindehaus in Esslingen eingeladen. Die Leitung hat Chorleiter Patrick Bopp. Jeder kann Vorschläge machen, die sofort umgesetzt werden – egal ob Kirchen- oder Kinderlied, ob Jodler, Popsong oder Rap.