Nürtinger Zeitung

Große Ehre für Jörg Döpper

Große Ehre für Jörg Döpper

31.10.2019 05:30, VON MATTHÄUS KLEMKE —

Der ehemalige Stadtrat bekam die Bürgermedaille der Stadt Neuffen verliehen

35 Jahre lang war Jörg Döpper Stadtrat in Neuffen. Am Dienstagabend bekam der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete für sein politisches und soziales Engagement in der Neuffener Bücherei die Bürgermedaille der Stadt verliehen.

NEUFFEN. Döpper bekam die Auszeichnung aufgrund seines „Einsatzes im Dienste des Ehrenamtes“, wie Neuffens Bürgermeister Matthias Bäcker in seiner Laudatio vor rund 30 geladenen Gästen sagte. Als im Ehrungsausschuss der Name Jörg Döpper auf den Tisch kam, habe man nicht lange überlegen müssen. „Das, was Jörg Döpper für seine und unsere Mitbürger geleistet hat, ist ohne den leisesten Zweifel die Bürgermedaille der Stadt Neuffen wert“, so Bäcker.

Seit 1984 war Döpper Stadtrat, die vergangenen achteinhalb Jahre zudem stellvertretender Bürgermeister. Von 1992 bis 2011 war er außerdem Landtagsabgeordneter und Mitglied des Kreistages. Nach der diesjährigen Kommunalwahl trat Döpper aus dem Stadtrat aus. „Kommunalpolitik bedeutet oftmals ein langsames, aber starkes Durchbohren von harten Brettern“, sagte Bäcker: „Rückschläge hast Du sportlich hingenommen, ein beharrliches Weiterbohren war Deine Devise. Und das war auch gut so“, sagte der Bürgermeister weiter.

Döpper habe aber nicht nur als Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister sehr viel bewirkt. „Neuffen und seine Bürger konnten sich glücklich schätzen, dass Du lange Jahre im Landtag unsere Interessen vertreten hast.“ Es sei vor allem Döppers Verdienst gewesen, dass die Stadt Neuffen in das Landessanierungsprogramm aufgenommen wurde. „Du warst nach Stuttgart zur Landesregierung hin der beste Türöffner, den man sich nur wünschen konnte“, sagte Bäcker.

Neben seinen politischen Tätigkeiten übernahm der 77-Jährige auch zahlreiche andere ehrenamtliche Aufgaben. So war er Mitglied im Kirchengemeinderat und Zweiter Vorsitzender der katholischen Kirchengemeinde St. Michael. Außerdem war Döpper im Dekanatsrat sowie im geschäftsführenden Ausschuss des Dekanats Esslingen. Auch im sportlichen Bereich zeigte der Hobby-Golfer viel Einsatz, war acht Jahre lang Handballtrainer der E-Jugend des TB Neuffen.

Unter den Gratulanten war auch die Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Neuffener Tal, Cornelia Jathe: „Keinen Namen verbindet man so intensiv mit dem CDU-Gemeindeverband wie Jörg Döpper“, sagte Jathe: „Du hast es geschafft, Menschen zusammenzubringen, gemeinsame Ziele zu setzen, gemeinsame Aktivitäten zu organisieren und sich der Sorgen und Nöte der Mitmenschen anzunehmen und ihnen beizustehen.“ Für den Gemeindeverband sei Döpper „nicht wegzudenken“.

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich trat ans Rednerpult, um seinen Parteikollegen zu ehren: „Bei manchen Ehrungen fällt es schwer, überhaupt genügend Felder zu finden, für die jemand eine Ehrung verdient hat. In diesem Fall ist es genau andersherum.“

Hennrich bezeichnete Döpper als „Sozialpolitiker, der hinhört“ und der parteiübergreifend immer Wertschätzung erfahren hat. „Das kann man immer sehr schön sehen, wenn Ministerpräsident Kretschmann auf Jörg Döpper zuläuft und vertrauensvoll mit ihm plaudert.“ Eine Sache gefällt Hennrich besonders an dem Neuffener: „Es gibt Menschen, die nach ihrer politischen Karriere meinen, alles besser zu wissen.“ Döpper hingegen zeige sich solidarisch mit denen, die aktuell in politischer Verantwortung stehen.

„Es war immer ein faires Ringen“

Jörg Döpper, ehemaliger Neuffener Stadtrat

Mit einem breiten Lächeln trat zum Schluss der Mann des Abends vor die Gäste und bedankte sich für die lobenden Worte „Drei Bürgermeister habe ich in meiner Zeit als Stadtrat erlebt. Alle so unterschiedlich wie sie nur sein könnten“, sagte Döpper und blickte auf den aktuellen Rathauschef in der ersten Reihe.

In den 35 Jahren als Stadtrat seien ihm zwei Dinge ganz besonders gut in Erinnerung geblieben. Zum einen der erfolgreiche Einsatz für die Unterkellerung der Realschule, der ihm damals viel Ärger im Stadtrat eingebracht habe, und zum anderen das erfolgreiche Ringen um die Ortskernumfahrung.

„Die Arbeit im Stadtrat hat mir fast immer Freude bereitet“, so Döpper: „Es war immer ein faires Ringen und ein gutes Miteinander.“ Das sei keine Selbstverständlichkeit. Eine große Hilfe sei seine Frau Christa gewesen, die ihm „immer den Rücken frei gehalten hat“.

Einen musikalischen Schlusspunkt setzten die beiden Solisten Oliver Erb und Lars Bücherl, die den Abend bereits mit einer deutschen Version des Sinatra-Klassikers „My Way“ eröffnet hatten.