Nürtinger Zeitung

Fachkompetenz, Qualität und Frauenpower Die Wolfschlüger Firma MKS Metallbau Schreiber feiert ihr 50-jähriges Jubiläum

WOLFSCHLUGEN (ge). Bodenständig, qualitätssicher, zukunftsorientiert und familienbewusst – der Erfolg der mittelständischen Firma MKS Metallbau Schreiber gründete sich von Anfang an auf eine solide Basis. Schon Firmengründer Karl Schreiber arbeitete stets nach der Devise, höchste handwerkliche Kompetenz, Zuverlässigkeit, Termintreue und vor allem den Zusammenhalt in der Familie in den Vordergrund zu stellen. Diese Philosophie hat er an seine vier Töchter weitergegeben, die mit viel Herzblut das Lebenswerk des Seniorchefs weiterführen.

„50 Jahre Metallbau Schreiber stehen für ein halbes Jahrhundert voller Leidenschaft für die Firma, für schwäbischen Fleiß und Hartnäckigkeit im Wettbewerb“, lobte Bürgermeister Matthias Ruckh die Arbeitsweise dieses Unternehmens. „Sie stehen aber auch für 50 Jahre Verantwortung für die Mitarbeiter mit ihren Familien, um durch sichere Arbeitsplätze für Lohn und Brot zu sorgen“, freute sich der Schultes und hob das große soziale Engagement der Firma hervor: „Wir sind in Wolfschlugen stolz darauf, Sie in unserem Industriegebiet zu haben.“ Neben Bürgermeister Ruckh und vielen anderen Persönlichkeiten kamen Bundestagsabgeordneter Michael Hennrich sowie die Gemeinderäte Karl Münzinger und Bernd Schäfer zum Jubiläumsfest, um nur einige zu nennen. Als „Überraschungsgast“ und zur Freude des fußballbegeisterten Seniorchefs Karl Schreiber erschien sogar der ehemalige Fußballspieler und Trainer Guido Buchwald.

Die Erfolgsgeschichte dieses besonderen Familienbetriebes, der heute hochwertige Metallteile für namhafte Kunden in ganz Deutschland und darüber hinaus produziert und anerkannter Ausbildungsbetrieb ist, startete im Jahr 1969 in einer Garage in Hardt. Dort legte der Schlosser- und Handwerksmeister Karl Schreiber den Grundstein für das heutige Unternehmen. „Mutig wie mein Vater schon immer war, gab er seine gesicherte Meisterposition bei Firma Bosch auf, um sich selbstständig zu machen“, erzählte Firmenchefin Christel Schreiber in ihrer Jubiläumsansprache. Damals waren schon drei Schreibermädels auf der Welt und so mancher habe skeptisch auf die couragierte Aktion Karl Schreibers reagiert.

Doch zielstrebig verfolgte dieser den Traum von seiner eigenen Firma. Mut, Tatkraft und unternehmerischer Weitblick wurden belohnt – schnell entwickelte sich der junge Betrieb weiter: 1971 baute Karl Schreiber eine kleine Halle und stellte weitere Mitarbeiter ein. Er sei der einzige Ausländer unter lauter Italienern gewesen, erzähle der Vater noch heute, sagt Christel Schreiber schmunzelnd.

1976 zog der Betrieb in das neu erschlossene Industriegebiet von Wolfschlugen und wuchs kontinuierlich weiter. Die Tochterfirma BMS aus Reichenbach mit heute 20 Mitarbeitern wurde 1991 in die Firmengruppe übernommen und ist seit 2002 ebenfalls in Wolfschlugen. Bei BMS ist der Schwiegersohn Manfred Künstner Geschäftsführer. Hier werden die Bereiche Blechbearbeitung, Metalltechnik und mechanische Fertigung abdeckt.

Nachdem im Jahr 1994 ein Großbrand viele Teile der Fertigung zerstörte und den Produktionsprozess lahmlegte, hätten der unermüdliche Einsatz aller Mitarbeiter, der familiäre Zusammenhalt und die Treue der Kunden für das Überleben der Firma gesorgt, erklärte die Geschäftsführerin. 2009 wurde eine Doppelstockhalle errichtet. Dadurch habe MKS sich ein weiteres Standbein zur Großpulverbeschichtung geschaffen, so Christel Schreiber.

Sie trat nach ihrer Ausbildung zur Metallbauerin und der Weiterbildung zur Maschinenbautechnikerin im Jahr 2004 in die Geschäftsleitung ein. Seit 2011 ist die Fachfrau alleinige Geschäftsführerin des mittelständischen Unternehmens. Eine Besonderheit in der bis heute eher „männerdominierten“ Metallbranche. Ihre Schwestern Karin Künstner, Petra Laukenmann und Andrea Einsele sind im kaufmännischen Bereich tätig. Ebenso der Schwiegersohn, Gerd Laukenmann im IT-Bereich und mittlerweile die Enkeltochter Sylvie Künstner im kaufmännischen Bereich.

In den riesigen, 13 000 Quadratmeter großen Fertigungshallen bauen 60 Mitarbeiter komplexe Bauteile, Einzelstücke oder Spezialanfertigungen aus verschiedenen Materialien für die Automobil-, Baumaschinen- und Maschinenbauindustrie, für die Bahn- und Luftfahrt sowie für den Tunnelbau.

Auch den wachsenden Markt für Komplettlösungen oder die Unterstützung bei Entwicklungen bis hin zur Endmontage hat die leistungsstarke Firma in ihrem Portfolio. Vor circa elf Jahren fertigte das Wolfschlüger Unternehmen beispielsweise die Rohrleitungen für das welthöchste Gebäude in Dubai, bei dem die Firma Putzmeister einen Weltrekord aufstellen konnte.