Breitbauausbau Telekom

Der Fortschritt beim Breitbandausbau muss spürbar werden

Breitband-Gesprächsrunde am 18. Juni in Unterensingen auf Einladung von MdB Michael Hennrich

„Die Digitalisierung wird Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gleichermaßen verändern. Wir wollen diese Veränderungen positiv gestalten und die großen Chancen für unsere Zukunftsfähigkeit in Deutschland nutzen.“ Für den Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich ist klar: Die Grundlage dafür sind schnelle Breitbandnetze und deshalb müssen in den nächsten drei Jahren spürbare Fortschritte beim Glasfaserausbau gemacht werden.

Auf seine Einladung hin nahmen (Ober-)Bürgermeister des Wahlkreises Nürtingen-Kirchheim-Fildern, Wirtschaftsförderer, Vertreter der Deutschen Telekom AG sowie Vertreter des Referats Breitbandförderung im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg an einer Gesprächsrunde zu diesem Thema teil.

Einleitend berichtete Herr Knut Holocher aus dem Ministerium für Inneres und Digitalisierung aus Sicht des Landes über den Status Quo beim Breitbandausbau und über neue Herausforderungen durch die technische Weiterentwicklung.

Baden-Württemberg brauche, so Holocher schnelles Internet in der Fläche. Dieses Ziel erreichten wir nur in einer gemeinsamen Anstrengung von Wirtschaft, Land und Kommunen.

Der digitale Infrastrukturaufbau müsse langfristig, dafür aber zukunftssicher gedacht werden. Die Landesregierung ziele dabei auf Gigabit-Netze, die hohe Datenmengen schnell, sicher sowie energie- und verlustarm übertragen.

Die digitalen Netze der nächsten Generation – Next Generation Access-Netze oder kurz NGA-Netze – seien auf Spitzenlasten ausgelegt, verfügten über ein ausgezeichnetes Reaktionsvermögen, seien sicher und darüber hinaus langlebig.

Die Landesregierung investiere daher in die Zukunftstechnologie Glasfaser, um den High-Tech Standort Baden-Württemberg auch künftig zu sichern, ermögliche aber für Privathaushalte als Zwischenschritt den Ausbau über das sogenannte „Vectoring“ mit Downloadgeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s.

40% der Haushalte in Baden-Württemberg verfügen aktuell nicht über gigabitfähige Anschlüsse. Dies bedeute einen Investitionsbedarf von rund 6 Milliarden Euro. Um dieses Investitionsvolumen zu stemmen sei laut Holocher eine bessere Verzahnung des Bundes- und Landesförderprogramms sinnvoll. Dies strebe das Land an.

Frank Bothe, Leiter der Technischen Niederlassung Südwest der Deutschen Telekom AG sieht den Landkreis Esslingen mit Netzen zwar gut versorgt, räumt aber ein, dass es im Bereich der Gigabitfähigkeit noch einiges zu tun gebe. „Die Zukunftstechnologie Glasfaser bis in die Wohnung zu bringen ist eine Herausforderung, die keiner alleine stemmen kann“. Auch für ihn seien hier Land, Bund und Kommunen gemeinsam gefordert.

Um das Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit Glasfaser zu realisieren setze die Deutsche Telekom beim Glasfaser-Ausbau auf gemeinsame Koordination und Kooperation, so Bothe. Eine doppelte Infrastruktur gelte es zu vermeiden, vorhandene Infrastruktur sollte mit einbezogen werden.

Thomas Müller, Leiter des kommunalen Breitbandvertriebs Südwest/Mitte stellte den Teilnehmern der Gesprächsrunde den Infrastrukturvertrieb der Deutschen Telekom vor.  Dieser leiste als zentrale, koordinierende Schnittstelle zwischen Technik, Vertrieb, Marketing und Kommunikation einen wichtigen Beitrag zum weiteren Netzausbau, sowie bei der Akquise von Fördergeldern und treibe somit die Digitalisierung in Baden-Württemberg voran.

Die Bürokratie beim Fördermechanismus sei, so Müller enorm. Auch er äußerte den Wunsch an die Politik, die Fördermittel des Bundes mit denen des Landes zu bündeln.

Anschließend folgte ein Erfahrungsaustausch der Beteiligten zu den Themen Vectoring, Störungsmanagement und Kooperationsangeboten.

Hier müsse zukünftig die Kommunikation zwischen Rathäusern und der Deutschen Telekom noch verbessert werden, so die anwesenden Bürgermeister unisono.

Einigkeit herrschte darüber: Baden-Württemberg solle bei der Wirtschaft 4.0 eine Vorreiterrolle einnehmen können. Die glasfaserbasierte Breitbandinfrastruktur mit symmetrischen Datenraten sei eine wichtige Voraussetzung für Wirtschaftswachstum und Wettbewerb.

Abschließend bedankte sich Michael Hennrich bei den Teilnehmern der Gesprächsrunde und zeigte sich zuversichtlich, dass vorhandene Probleme gelöst und im Wahlkreis Nürtingen-Kirchheim-Fildern in den nächsten drei Jahren spürbare Fortschritte beim Thema Glasfaserausbau bzw. schnelles Internet gemacht werden können. Zusammenfassend gelte es dazu an verschiedenen Stellen anzusetzen: Auf europäischer Ebene, bei der Fördermittelbündelung und in der Kommunikation.