Nürtinger Zeitung

Großes Lob für die gelungene Architektur

Großes Lob für die gelungene Architektur

13.05.2017, VON BARBARA GOSSON —

Gestern wurde das neue Unterensinger Kinderhaus Kindeum feierlich eingeweiht – Heute großer Tag der offenen Tür

Der Unterensinger „Campus“ ist (vorläufig) vollendet: Mit der Einweihung der neuen Kita Kindeum wurde auf dem Gelände mit Schule, Sporthallen und Sportplätzen sowie dem bestehenden Kindergarten ein krönender Abschluss geschaffen. Gestern wurde das neue Haus feierlich eingeweiht.

UNTERENSINGEN. Zur Einweihung waren auch die CDU-Abgeordneten Michael Hennrich und Karl Zimmermann gekommen. Wegen der schlechten Witterung wurde die Feier in den Musikpavillon der Grundschule verlegt. Musikalisch stimmungsvoll umrahmte sie die Band der Musikschule.

Bürgermeister Sieghart Friz warf in seiner Rede einen Blick zurück in die 60er-Jahre, als sich die Frage stellte, an welchem Standort eine neue Schule gebaut werden sollte. Damals wurde der wegweisende Beschluss gefasst, auf der „grünen Wiese“ neu zu bauen. Dadurch wurde möglich, dass heute Schule, Kindergarten und Sportanlagen in unmittelbarer Nähe beieinander sind. Die Schließung der Hauptschule 2010 schuf die Möglichkeit, die neue Kita an die Schule und den bestehenden Kindergarten anzudocken. Der seitherige Kindergarten „Bei der Schule“, die Schulkinderbetreuung und das neue Haus werden zu einer organisatorischen Einheit, dem „Kindeum“ verschmolzen, so Friz.

Die Gesamtkosten von rund vier Millionen Euro betreffen nicht nur das neue Gebäude, sondern auch die gesamten Außenanlagen, eine vollständige Neugestaltung des Schulhofes und Stellplätze: „Hier wurde ein ganzes Quartier neu gestaltet und aufgewertet“, so Friz, der die beeindruckende Architektur des Gebäudes und seine Einbindung in die Landschaft lobte.

Im neuen Haus gibt es drei altersgemischte Gruppen und eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren, insgesamt 76 Plätze. Damit sei Unterensingen in der Kinderbetreuung gut aufgestellt. „Ich bin mir sicher, dass noch viele Generationen von Unterensinger Eltern und Kindern von unserem Kindeum profitieren werden.“

Architektin Bärbel Hoffmann vom Architekturbüro D’Inka Scheible Hoffmann erinnerte sich daran, wie 2014 die ersten Skizzen für den Architektenwettbewerb entstanden, den sie am Ende für sich entschied. „Es war eine spannende Aufgabe und eine schöne Herausforderung, das Gebäude in die Umgebung einzupassen.“ Sie lobte, dass sich die Gemeinde für ein solides, dauerhaftes Bauwerk entschieden hat. Bereits Anfang April zogen die Kinder des Kindergartens Gartenstraße in das neue Haus und füllen es mit Leben. „Den Kindern eine glückliche Kindheit“, wünschte Hoffmann, bevor sie Bürgermeister Friz den symbolischen Schlüssel überreichte.

Hanne Moser, Rektorin der Grundschule, hatte sich unter den Kindern umgehört, wie diese das neue Gebäude in der Nachbarschaft finden. „Ich finde die Kita gut gebaut und schön“, sagte ein Junge ganz bescheiden. Moser selbst spricht von einem architektonischen Schmuckstück, das großzügig, funktional und doch heimelig ist. Ein anderes Kind bemerkte, dass das Haus doch sehr teuer gewesen sei. Doch Moser findet, dass Geld nirgendwo besser angelegt ist, als für die Kinder. Die hatten viel Freude an den Baumaschinen, doch irgendwie sei auch die Bauzeit mit ihrem Lärm gut bewältigt worden. Die Rektorin freut sich vor allem am neu gestalteten Schulhof, in dem sich Kindergarten- und Schulkinder begegnen. Damit wird der Übergang für sie einfacher, die Zusammenarbeit für alle leichter.

Der Mann, mit dem Moser künftig zusammenarbeitet, ist der neue Gesamtleiter der Kindertageseinrichtungen, Raphael Koller. Er erinnerte daran, dass der Raum als dritter Erzieher wirkt und die Entwicklung der Kinder mit prägt. Danach waren alle Gäste eingeladen, sich selbst ein Bild von dem neuen Haus zu machen.